10 Heizungsmythen - was wirklich stimmt!

Es kursieren viele Mythen wenn es um das Thema Heizung geht, doch was stimmt wirklich?

Die Heizung ist in fast jedem Haushalt das Herzstück, wenn es um Komfort und Wohlbefinden geht. Gerade in der kalten Jahreszeit sorgt sie dafür, dass wir es angenehm warm haben. Doch rund um das Thema Heizen kursieren viele Mythen und Halbwahrheiten. Manche stammen noch aus Zeiten veralteter Technik, andere halten sich hartnäckig, obwohl sie längst widerlegt sind. Das Problem: Wer an solche Irrtümer glaubt, riskiert nicht nur ein ungemütliches Zuhause, sondern verschwendet auch unnötig Energie und Geld.

In diesem Artikel nehmen wir die 10 größten Heizungsmythen unter die Lupe – und zeigen dir, was wirklich stimmt.

  • Mythos 1: „Die Heizung läuft am sparsamsten, wenn sie dauerhaft auf niedriger Stufe bleibt.“

Viele glauben, dass es mehr Energie kostet, eine kalte Wohnung wieder aufzuheizen, als die Heizung durchgängig auf kleiner Stufe laufen zu lassen. Tatsächlich ist es aber umgekehrt: Eine Heizung, die ständig läuft, verbraucht unnötig Energie.

Fakt: Moderne Heizungen sind effizienter, wenn sie zeitweise komplett heruntergefahren werden. Sinnvoll ist es jedoch, die Temperatur nachts oder bei längerer Abwesenheit nicht komplett abzustellen, sondern auf etwa 16 Grad zu senken. So spart man Energie, ohne dass die Räume zu stark auskühlen.

  • Mythos 2: „Hohe Heizkörpertemperatur bedeutet automatisch hohe Raumtemperatur.“

Viele Menschen drehen das Thermostatventil ganz auf, weil sie denken, der Raum werde dadurch schneller warm.

Fakt: Die Stufen am Thermostat sind keine „Turboheizung“, sondern regeln die Zieltemperatur. Ob man das Thermostat auf Stufe 3 oder 5 stellt – der Raum wird gleich schnell warm, nur dass er bei Stufe 5 viel heißer wird und dadurch Energie verschwendet. Wer seine Heizung effizient nutzen will, sollte die richtige Zieltemperatur wählen: etwa 20 Grad im Wohnzimmer, 17–18 Grad im Schlafzimmer.

  • Mythos 3: „Heizkörper müssen immer richtig heiß sein.“

Viele Hausbesitzer wundern sich, wenn ihre Heizkörper nicht komplett heiß werden, und glauben an eine Fehlfunktion.

Fakt: Das ist ein Irrtum. Bei modernen Anlagen mit Brennwerttechnik oder Wärmepumpen reicht es völlig aus, wenn die Heizkörper nur lauwarm sind. Die Effizienz steigt sogar, wenn die Vorlauftemperatur niedrig bleibt, da die Anlage dadurch besser arbeitet. Ein kalter oberer Bereich am Heizkörper ist normal – entscheidend ist, dass die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird.

  • Mythos 4: „Regelmäßiges Entlüften ist überflüssig.“

Einige sind der Meinung, dass Luft im Heizkörper harmlos sei und von allein verschwindet.

Fakt: Luft im Heizsystem verhindert die gleichmäßige Wärmeverteilung und kann den Energieverbrauch deutlich erhöhen. Blubbergeräusche oder nur teilweise warme Heizkörper sind typische Anzeichen. Ein einfaches Entlüften sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern auch für eine bessere Effizienz der gesamten Heizung.

  • Mythos 5: „Eine alte Heizung läuft so lange, bis sie kaputtgeht.“

Viele Haushalte schieben den Austausch ihrer alten Anlage vor sich her, solange sie noch funktioniert.

Fakt: Eine Heizung arbeitet meist schon lange vor einem technischen Defekt ineffizient. Veraltete Anlagen verbrauchen bis zu 30 % mehr Energie als moderne Systeme. Wer rechtzeitig modernisiert, spart langfristig Geld, steigert den Wohnkomfort und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

  • Mythos 6: „Offene Heizkörpernischen sparen Platz und sind praktisch.“

Viele Altbauten haben Heizkörpernischen unter den Fenstern, und manch einer hält sie für eine clevere Lösung.

Fakt: Heizkörpernischen sind wahre Energiefresser. Die Außenwand ist dort oft dünner, wodurch Wärme schneller nach draußen entweicht. Eine fachgerechte Dämmung oder der Einbau moderner Flachheizkörper bringt deutlich mehr Effizienz. Wer noch größere Schritte gehen will, sollte auch über eine Dämmung der Fensterbereiche nachdenken.

  • Mythos 7: „Mit Elektroheizungen spart man Geld.“

Besonders in Zeiten steigender Energiepreise greifen manche zu Elektroheizungen oder Heizlüftern, weil sie die Stromkosten unterschätzen.

Fakt: Strom ist in der Regel teurer als Gas oder Heizöl. Mobile Elektroheizungen können sinnvoll sein, um kurzfristig kleine Räume zu erwärmen, eignen sich aber nicht als Dauerlösung. Moderne Zentralheizungen oder Wärmepumpen sind deutlich effizienter und kostengünstiger im Betrieb.

  • Mythos 8: „Heizkörper dürfen ruhig zugestellt werden.“

Ein Sofa vor der Heizung oder ein langer Vorhang darüber – was soll schon passieren?

Fakt: Verstellte Heizkörper können die Wärme nicht gleichmäßig im Raum verteilen. Möbel und Textilien blockieren die Luftzirkulation, wodurch sich Hitze staut und der Thermostat falsche Werte misst. Das Ergebnis: Der Raum bleibt kühl, obwohl die Heizung mehr Energie verbraucht. Heizkörper sollten immer frei zugänglich bleiben.

  • Mythos 9: „Stoßlüften kostet zu viel Heizenergie.“

Gerade im Winter scheuen viele das Stoßlüften, weil sie Angst haben, wertvolle Wärme zu verlieren.

Fakt: Das Gegenteil ist richtig. Stoßlüften sorgt für einen schnellen Luftaustausch, während die Wände und Möbel ihre Wärme speichern. Dauerhaft gekippte Fenster hingegen lassen die Räume auskühlen und führen zu höherem Heizbedarf. Am besten mehrmals täglich 5–10 Minuten stoßlüften – bei komplett geöffnetem Fenster und heruntergedrehter Heizung.

  • Mythos 10: „Eine Heizung muss nicht regelmäßig gewartet werden.“

Viele Hausbesitzer sparen sich die jährliche Wartung, solange die Anlage scheinbar problemlos läuft.

Fakt: Ohne Wartung steigt das Risiko für Ausfälle, hohe Reparaturkosten und unnötigen Energieverbrauch. Fachbetriebe reinigen die Anlage, prüfen die Einstellungen und optimieren die Effizienz. Eine regelmäßige Wartung verlängert nicht nur die Lebensdauer, sondern spart bares Geld.

Fazit: Wissen statt Mythen

Die Heizung ist ein komplexes System, das weit mehr ist als nur ein paar Heizkörper und ein Kessel im Keller. Wer an alte Mythen glaubt, verschenkt Komfort und Geld. Mit dem richtigen Wissen und einem bewussten Umgang lassen sich Energieverbrauch und Heizkosten deutlich senken – ohne auf Wärme verzichten zu müssen.

Unser Tipp: Überprüfe, ob deine Heizungsanlage noch zeitgemäß ist, und nutze die Möglichkeiten moderner Technik. Ob hydraulischer Abgleich, neue Thermostatventile oder eine effiziente Wärmepumpe – es gibt zahlreiche Lösungen, die sich lohnen. Und: Eine professionelle Beratung durch einen Fachbetrieb zeigt dir, welche Maßnahmen für dein Zuhause am sinnvollsten sind.